Mit dem Rad zur Arbeit
Bei Office360 und backoffice360 nehmen wieder mehrere Teams an der Aktion „Mit-dem-Rad-zur-Arbeit“ teil. Sie läuft von Anfang Mai bis Ende August und mindestens 20 Fahrten sind zu absolvieren. Animieren ohne selbst mit zu machen finde ich nicht so gut, also wurde ich Mitglied unseres Teams 360gRAD.
Die Halbzeit ist jetzt gerade vorbei. Aber halt – ich hatte erst ganze zwei Fahrten absolviert. Schlechtes Wetter, wenig Zeit und Urlaub waren Grund dafür (oder Ausrede?). Das zu wissen hilft mir natürlich nicht, es blieben noch 18 Fahrten für die kommenden 9 Wochen. Letzte Woche habe ich gut aufgeholt und gestern sollte die Aufholjagd weiter gehen.
Gestern morgen, es war frisch und kühl. Will ich wirklich 28 Kilometer radeln? Muss ich mir an einem Montag Morgen das antun? Ich überwand meinen inneren Zweifel. Mit Jacke und Handschuhen – und einer Mütze unter dem Fahrradhelm ging‘s wieder los. Tag 7 von 20 zugesagten. Das Navi stellte ich ein auf „Bring mich zur Arbeit“, im Modus „schnellste Strecke“. Und zack: nur 75 getretene Minuten später war ich in der Firma. Abends lockte mich das Abenteuer. Ich wählte bei „Bring mich nach Hause“ mal „Schöne Strecke“. Nur acht Minuten länger als „Schnelle Strecke“ sollte es sein. Ich hatte Zeit, also blieb es dabei. Und ich hab’s nicht bereut, es war ein Vergnügen. Ich habe wieder neue Perspektiven von Hannover gesehen.
Stadthalle Hannover
Als ich losfuhr schickte mich der blaue Pfeil des Navis in die kleinen Straßen der Oststadt und führte mich über die Hohenzollernallee in die nördliche Eilenriede. Ich tauche auf guten Fahrradwegen in Hannovers Stadtwald ein. Vorbei am Milchhäuschen geht es weiter in Richtung Zoo, fast einen Kilometer unter Erlen und Eichen entlang. Es lässt sich inmitten dieses herrlichen Grüns sehr entspannt fahren. Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren -und zurück ist eine tolle Idee. Die Bürogedanken verfliegen, eine behagliche Freude über das relaxte Fahrradfahren macht sich in meinen Gedanken breit.
Im Auto gelingt mir das so nicht, dort kreisen die Gedanken weiter um das letzte oder bereits das nächste Thema.
Den Zoo links liegen gelassen, schickte mich mein elektronischer Lotse nach inks in die südliche Eilenriede. Ein Blick auf die Stadthalle, häufig nur Kuppelsaal genannt, bleibt haften Nebenbei sei erwähnt, dass der Kuppelsaal Niedersachsens größter Konzertsaal ist.
Vorbei an der Fitnesswiese und dem direkt angrenzenden Hexenspielplatz verließ ich nach fünf Kilometern Hannovers Stadtwald wieder. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass der Wald scheinbar endlos wäre.
Nach einigen Schlenkern durch Kirchrodes Wohngebiete unterquerte ich den Südschnellweg und fuhr auf unbefestigten Wegen weiter nach Osten.
Ein sehr großer Misthaufen fiel mir auf – ist das noch Stadt? … und viele geparkte Pferdeanhänger, danach kamen gleich mehrere Pferdekoppeln.
Aha, hier ist also die Reit- und Voltigierschule Hannover-Bemerode.
Die „Schöne Strecke“ führte mich lange in Richtung Osten und wenige Meter nach einer Pumpstation bog ich an der Kreuzung von Mittellandkanal und Autobahn A7 nach Süden ab und fuhr nun neben dem Kanal her, vorbei an der Mergelhalde Höver, in Richtung Sehnde. Vor dem Stichkanal nach Hildesheim durfte ich erneut die Richtung ändern. Das Navi führte mich an der Schleuse Bolzum vorbei und ließ mich den Stichkanal an einer Brücke überqueren, die Freunden der Garten-Rost-Dekoartikel ein Leuchten in die Augen gezaubert hätte. Nachdem ich die Brücke überquert hatte, erreichte ich hinter der nächsten Kurve einen Bahnübergang mit geschlossenen Schranken.
Wer kennt sie noch, die Klingelschranke?
An der Seite steht ein kleiner Kasten mit einen Knopf, einem Lautsprecher und einem Mikrofon. Drückt man den Knopf, meldet sich die freundliche Stimme des Schrankenwärters, der wer weiß wo sitzt. Man sagt ihm, dass man die Schienen passieren möchte und siehe da, die Schranken öffnen sich – sofern kein Zug naht. Nach dem Überqueren drückt man den Knopf auf der anderen Seite und der Schrankenwärter weiß, dass er die Schranke nun wieder schließen kann.
Brücke über Stichkanal, nahe der Schleuse Bolzum
Die letzten Kilometer bis zur heimatlichen Garage führten über gewohnte Feldwege nach Hause, vorbei an den schon seit Tagen gemähten Getreidefeldern.
Es waren nur 90 Minuten, sie fühlte sich aber an wie ein echter Ausflug. Sicher war es nicht das letzte Mal, dass ich diese Strecke wählte.
Gönnen Sie sich doch auch einmal eine solche kleine Auszeit! Lassen Sie sich anstecken und probieren Sie neue Wege aus. Ob „Mit-dem-Rad-zur-Arbeit“ oder auch ohne Aktion, ich bin sicher, dass es sich für Sie lohnen wird. #mdrza